von Immo Sennewald
Als 1938 in Leipzig sein erster Roman Fata Morgana über den Straßen erscheint, ist Erwin Wickert 23 Jahre alt. Mit 21 ist er als deutscher Austauschstudent quer durch die USA gereist, nach Ende seines DAAD-Stipendiums auf eigene Faust von der Ostküste nach Kalifornien getrampt, per Autostopp oder unter Lebensgefahr, wie einst Jack London als ›Hobo‹ – also Schwarzfahrer auf Güterzügen. Was er sieht und erlebt, wirbelt fast alle von zu Hause mitgebrachten Begriffe von Amerika davon, aber er bemüht sich sogleich, so viel wie möglich zu beschreiben: für einen regelmäßigen Rundbrief an die Austauschstudenten und in Artikeln für Zeitschriften in Deutschland. Dort wartet der Wehrdienst auf ihn, deshalb will er keinesfalls zurück. Sein Geld reicht noch für eine Passage von San Francisco nach Japan im Zwischendeck eines Frachters, als Tellerwäscher hat er etwas dazu verdient, Asien wird, nach der für ihn befreienden Zeit in Amerika, das nächste große Abenteuer.
von Gunter Weißgerber
Klimaerwärmung ist Chance, nicht das Ende
Eine hysterisch aufgeladene Klimarettungsbewegung kämpft seit Jahrzehnten mit ständig eskalierendem Furor gegen eine wissenschaftlich durchaus strittige menschengemachte Klimaerwärmung. Sollten diese Retter sich vielleicht klüger auf die mögliche und nicht neue Erwärmung freuen und sich mit wissenschaftlichem Ehrgeiz freudig auf optimale Warmzeiten einstellen? Bei der Lektüre dieses Buches stellte ich mir sehr oft genau diese Frage.
von Gunter Weißgerber
»Sie sollten es bitter bereuen, dass sie die Flugzeugträger außer Acht gelassen hatten«
Sonntag, 7. Dezember 1941
Mr. President, es sieht so aus, als hätten die Japaner Pearl Harbor bombardiert. (Marineminister Knox am 7. Dezember 1941 eine halbe Stunde nach dem japanischen Angriff telefonisch zu Präsident Roosevelt). Roosevelt: »Nein!« »Dann wandte er sich Hopkins zu und teilte ihm mit, aus Honolulu werde gemeldet ‚Wir werden angegriffen. Dies ist keine Übung« (S.171). Der japanische Überraschungsangriff war gelungen. Die völlig unvorbereitete US-Pazifikflotte war für den Moment ausgeschaltet. Roosevelt sah zwar den Atlantikkrieg auf die Vereinigten Staaten zukommen, mit dem pazifischen hatte er nicht gerechnet. Am 8. Dezember 1941 folgte die US-Kriegserklärung an Japan. Es folgten die deutsche und die italienische Kriegserklärung an der Seite Japans an die Vereinigten Staaten am 11. Dezember. Das Momentum lag eindeutig auf Seiten Japans, welches vorerst ungehindert auf die Rohstoffe in Südostasien zugreifen konnte. Gleichzeitig schuf Japan mit der direkten Einbeziehung der USA in den pazifischen Krieg und infolge der deutschen und italienischen Kriegserklärungen die Grundlage der späteren Niederlage der Achse Berlin-Rom-Tokio. Ein Synonym des kommenden Scheiterns ist das Zitat in der Überschrift dieser Rezension: Sie sollten es bitter bereuen, dass sie die Flugzeugträger außer Acht gelassen hatten. (S.171). Oder anders ausgedrückt: Wer sich 1941 die potenteste Wirtschaftsmacht der Erde als Gegner in einen Konflikt holte, provozierte seine eigene totale militärische Niederlage. Bis dahin konnte Roosevelt dem europäischen Krieg aus dem Weg gehen, obwohl die USA indirekt durch ihre Waffen- und Techniklieferungen an die Gegner Hitlers und Mussolinis beteiligt waren. Seit Pearl Harbor war der Krieg auch für die Vereinigten Staaten ein Weltkrieg, den sie gewinnen wollten und mussten.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G