von Heinz Theisen
Klaus-Rüdiger Mai analysiert jene Frau, die einer Partei ihren Namen gab.
Wenn eine Partei erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik nach dem Namen ihrer Gründerin benannt wird und diese Partei auch noch zu reüssieren scheint, ist die Zeit für eine Biografie über Sahra Wagenknecht gekommen. Klaus-Rüdiger Mai deutet das Phänomen Wagenknecht als linke Antwort auf einen postmodernen Zeitgeist, dem jede Realitätstüchtigkeit verloren gegangen ist. Der Autor bezweifelt allerdings, dass Wagenknechts Rekonstruktion einer klassischen sozialistischen Politik als Antwort auf die geistige Selbstauflösung der Linken erfolgreich sein wird.
von Herbert Ammon
I
Politik spielt sich auf verschiedenen Ebenen, Schauplätzen und Lokalitäten ab: in den Medien, im Parlament, in illustren Zirkeln und in Netzwerken – den realen oder projektiven Entstehungsorten von Verschwörungstheorien –, in den Universitäten, in den Schulen, neuerdings auch in den Kitas, in den Kirchen, auf der Straße und vor Gericht. Was die Straße betrifft, so werden die nächsten Wochen und Monate zeigen, ob die seit Mitte Januar – im Gefolge der Aufregung um ein ›Geheimtreffen‹ von AfDlern und der ›Werteunion‹ zugehörigen CDU-Mitgliedern in Potsdam – allerorts inszenierten Demonstrationen ›gegen rechts‹ bis zu den EU-Wahlen im Juni sowie zu den Landtagswahlen im September unvermindert anhalten.
von Ulrich Schödlbauer
Wer noch immer glaubt, das deutsche Parteiensystem sei erst durch die anstehende Gründung der Wagenknecht-Partei sowie der Werteunion in Bewegung geraten, der sollte in diesen Tagen an die Merkel-Parole zurückdenken, der die AfD ihren Namen verdankt: Es gibt keine Alternative oder, wie es im Thatcher-Original hieß: There is no alternative.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G