von Lutz Götze
Schuld und Sühne heißt Dostojewskis erster großer Roman, erschienen 1866. In neueren Übersetzungen lautet der Titel Verbrechen und Strafe und entspricht damit genau dem russischen Original Prestuplenije i nakasanije.
Dostojewski begann die Arbeit am Roman im Spätsommer 1865, als er sich in Deutschland aufhielt. Wie immer, hatte er enorme finanzielle Probleme wegen seiner Spielsucht, die er im Casino Wiesbaden austobte und wo auch der zweite Roman Der Spieler entstand.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde der Roman spätestens um 1900 zum Ereignis: Hunderte Übersetzungen, Dramatisierungen und musikalische Bearbeitungen sicherten einen Welterfolg, den der Dichter freilich nicht mehr erlebte. Er starb 1881. Manche Kritiker erklärten ihn zum Dramatiker und stellten ihn William Shakespeare zur Seite.
von Ulrich Schödlbauer
Dass Verlage und ihre Autoren sich auseinanderleben, ist nichts Neues. Auch nicht, dass es hinter der Kulisse aus munteren Buchprospekten gelegentlich hoch her geht (von den menschlichen Niederungen erst gar nicht zu reden). Es gehört zu den Usancen der Zunft, dass man, wenn denn auseinandergegangen werden muss, dies in gebührender Form über die Bühne bringt, denn beide Seiten wissen, dass die Seele ihres Geschäfts das Prestige ist. Was immer hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wird: Man lässt dem anderen das Gesicht. Der Hinauswurf einer altgedienten Erfolgsautorin aus politischen Gründen, noch dazu dem schäbigsten von allen, Hörigkeit gegenüber einem rauschhaft auf Exklusion drängenden Zeitgeist, ist da ebenso ungehörig wie ungewöhnlich.
von Ulrich Siebgeber
O Deutschland, bleiche Oase
Wie sitzest du verlassen
unter den Ungeduldigen.
Unter den Findigen
fällst du ab.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G