von Lutz Götze
Das Phänomen ist nicht neu. Öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten haben sich dem seichten Dünnbrettbohren der Privaten angepasst, ›Qualitätszeitungen‹ versuchen ihr Überleben durch Übernahme von Inhalten und, gelegentlich, falschen Nachrichten der Regenbogenpresse zu sichern. Die weltweite Verbreitung der asozialen Netze Facebook und Twitter hat das Geschwätz hoffähig gemacht und Verstand und Vernunft aus dem Gespräch der Menschen vertrieben. Daran hat sich die Mehrheit der Bevölkerung in wachsendem Maße gewöhnt, genauer: Sie selbst forciert diesen Verfall. Nicht einmal die Ankündigung von Facebook und Apple, demnächst weltweit die Verbreitung aller Nachrichten zu übernehmen, schreckt sie auf.
Das Ziel der Sammlungsbewegung Aufstehen war und ist, dazu beizutragen, die unselige Spaltung der linken Bewegungen und Parteien zu überwinden, um endlich sozialen, friedenspolitischen und ökologischen Zielen eine machtpolitische Realisierungschance zu verschaffen. Diese Notwendigkeit, die linken Kräfte zu bündeln und nicht weiter zu spalten, besteht seit über 100 Jahren – bis heute. Das überraschend große Echo, das die Gründung von Aufstehen in der deutschen Öffentlichkeit gefunden hat, hat hierin seine Ursache und begründete die Hoffnungen von 170 000 Menschen, die sich für diesen Versuch einer neuen linken Bewegung interessierten. Das war eine große Verpflichtung für alle Beteiligten. – Erklärung von Achim Hagemann, Antje Vollmer, Frank Havemann, Hendrik Auhagen, Ingo Schulze, Ludger Volmer, Marco Bülow, Michael Brie, Peter Brandt, Sabrina Hofmann und Wolfgang Zarnack zur Situation von Aufstehen.
von Ulrich Schödlbauer
Cid – das Kürzel meint nicht El Cid, den Helden der spanischen Reconquista, sondern steht für: Campact ist dabei. Der Name Campact sagt Ihnen nichts? Dann sind Sie politisch unbeleckt und verdienen es, übers Ohr gehauen zu werden. Das ›Kampagnenportal‹ Campact ist ein Dienstleister der Zivilgesellschaft. Er geht Ihnen zur Hand, wenn Sie auf effektive Öffentlichkeitsarbeit aus sind, also erfolgreich Demonstrationen, Flugblattaktionen, Petitionen und dergleichen in Szene setzen wollen. Campact, heißt das, dirigiert per Rundmail und Mausklick einen nicht unbeträchtlichen Teil jener Scharen, deren Drohkulisse bereits in der Dreigroschenoper die Oberen das Fürchten lehrte: das bewegliche und allzeit einsatzbereite Protestpotential der kapitalistischen Gesellschaft.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G