von Herbert Ammon
Im Sommer 1946 entdeckte die Cellistin Susanne Hirzel in der Zeitung einen Aufruf von Ricarda Huch Zeugnisse für ein Buch zum Gedenken der »Heldenmütigen« zu sammeln, die den Versuch gewagt hatten, das »klug gesicherte Schreckensregiment« zu stürzen. Die Schriftstellerin, über ihren Schwiegersohn Franz Böhm dem Widerstand des 20. Juli verbunden, hatte es sich »zur Aufgabe gemacht, Lebensbilder dieser für uns Gestorbenen« für ein solches Gedenkbuch aufzuzeichnen, »damit das deutsche Volk daran einen Schatz besitze, der es mitten im Elend noch reich macht.«
von Herbert Ammon
Macht, Interessen und Moral
Ein Ende des vor knapp einem Jahr, am 24. Februar 2022, von Russland unter Präsident Putin eröffneten Ukraine-Krieges – und alles damit verbundenen Leides – ist vorerst nicht abzusehen. Im Gegenteil: Mit der nunmehr von der Bundesregierung beschlossenen – von Polen bereits zuvor eigenständig angekündigten – Lieferung deutscher Kampfpanzer des Typs Leopard II an die Ukraine steht eine weitere Eskalationsstufe bevor.
Wie sich das Kriegsgeschehen danach entwickelt, hängt von nicht berechenbaren Faktoren ab. Zusammengesetzt aus Machtverhältnissen und -projektionen, Interessen, Psychologie, Ideologie, militärischem Potential, Ressourcen und Strategie, ergibt sich ein ›modernes‹ politisches Puzzle. Eine Auflösung des Ukraine-Rätsels scheint in mehreren Varianten denkbar. Sofern wir eine Eskalation bis zum Einsatz von Atomwaffen ausschließen, dürfen wir über folgende Alternativen spekulieren:
a) der ›totale‹ Sieg der einen oder anderen Seite
b) beidseitige Erschöpfung, die am Ende zu einem wie immer gearteten Kompromissfrieden nötigt
c) ein Regimewechsel in Moskau oder Kiew, der den Weg zu Verhandlungen eröffnet
d) ein nachlassendes Interesse der USA, ein ›Einschlafen‹ des Krieges auf dem Gebiet der Ukraine sowie ein Erstarren der Fronten im Donbas.
von Helmut Roewer
In diesem Beitrag beginne ich, einige Anregungen abzuarbeiten, die ich einer längeren Reise durch Namibia/Südwest Afrika im November und Dezember 2022 verdanke. Das Land ist, gelinde gesagt, ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte – viel reicher, viel ärmlicher und voller Zeugnisse eines fernen deutschen Kolonialerbes.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G