von Ulrich Siebgeber
Als die hohe Frau
von ihrem Stuhl herabstieg,
begegnete sie
dem Zeichen des Halbmonds.
Auf ihre erstaunte Frage,
worum es sich dabei handle,
ergriff ein kleiner Dicker das Wort
und belehrte sie feixend,
es bedeute ›Der Weg‹.
von Ralf Willms
1993 erschienen im Suhrkamp-Verlag Briefe von Peter Szondi. Einige könnten auch Bestandteil der Ausstellung „Engführungen. Peter Szondi und die Literatur" sein, in der unter anderem Notizzettel, Fotografien und Manuskriptseiten gezeigt werden und die noch bis zum 27. März 2005 im Schiller-Nationalmuseum in Marbach a. N. aufgesucht werden kann. Peter Szondi wurde 1929 als Jude in Ungarn geboren und mit fünfzehn Jahren in ein Konzentrationslager deportiert; seine Studienzeit verbrachte er in Zürich, 1956 entstand als Dissertation die Theorie des modernen Dramas, die ihm eine exponierte Stellung in der Literaturwissenschaft einbrachte.
von Lutz Götze
Günter Grass ist tot. Er war ein Glücksfall für die Deutschen, die deutsche Literatur und die Welt. Grass zeigte, dass in der Sprache, die die Unmenschen vergewaltigt hatten, wieder gedichtet werden konnte: Gedichte waren, trotz Auschwitz, wieder möglich; Romane und Stücke ebenso.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G