von Ulrich Schödlbauer
Vor bald hundert Jahren postulierte der Soziologe Karl Mannheim: Die Zahl der Ideen ist endlich und im Grundsatz sind alle bekannt. Ihr angemessener Gebrauch besteht folglich darin, sich mit ihrer Hilfe möglichst vorteilhaft in der Öffentlichkeit zu positionieren und sie so für die eigene Klientel nutzbar zu machen.
Seit der Kausalzusammenhang von CO2-Ausstoß und Erderwärmung unter die politischen Ideen aufgerückt ist, trägt er für viele skeptisch eingestellte Mitmenschen den Stempel des Dogmas – verständlicherweise, da wissenschaftliche Hypothesen, vor allem so extremer Art, Widerlegungsgefahren unterliegen, vor denen sich die Politik fürchtet wie der Christenteufel vorm Weihwasser. Man muss schon dran glauben, wenn’s wirken soll – von dieser Art waren alle bisher von Staaten geschlossenen Klimaabkommen und ihre ›Umsetzungen‹ in den Ländern, in denen es etwas daran zu verdienen gab.
von Wolfgang Kruse
Warum Andrea Nahles' Vorschlag eines ›Sozialerbes‹ ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber nicht weit genug geht.
Die Diskussion über ein bedingungsloses Grundeinkommen kreist neben den Fragen der Finanzierbarkeit grundsätzlich um zwei Problemkomplexe: Was ist das Ziel? Welche Gefahren sind damit verbunden?
Seine Befürworter argumentieren vor allem, dass die moderne Technologie Arbeit tendenziell überflüssig mache und deshalb eine Lebensgrundlage unabhängig von der Erwerbstätigkeit geschaffen werden müsse. Die Gegner dagegen befürchten eine dauerhafte Alimentierung unproduktiver Bevölkerungsteile, die aus dem weiterhin auf Erwerbsarbeit gegründeten gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt werden. Beide Denkweisen sind nicht per se abwegig, aber jeweils spekulativ und greifen zu kurz. Im Kern geht um vielmehr um Grundfragen gesellschaftlicher Ordnung, um ihre rechtliche Begründung und Praxis.
Ansprache auf der Interreligiösen Feier der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bergkamen am 7. April 2017
von Ahmet Arslan
Das letzte Abendmahl verdeutlicht unter anderem, dass die buntesten und zugleich ehrlichsten Gespräche meistens am Tisch geführt werden. Im weitesten Sinne verstehe ich den Tisch als Heimat und die Teilnehmer des Abendmahls als die Bürger dieser Heimat. Jesu und seine Jünger zeigen uns, dass die Haltung am gleichen Tisch bzw. in der gleichen Heimat sehr unterschiedlich sein kann. Wichtig ist, dass man sogar am gleichen Tisch über den eigenen Tellerrand hinausschaut. Der urteilsfreie Blick auf die Welt ist gottgewollt, zumal der ›noch‹ blaue Planet der gesamten Menschheit als »gemeinsames Erbe« (Koran 3:180) anvertraut wurde.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G