von Helmut Roewer
Warum es mir auf der Leipziger Buchmesse gut gefallen hat – nebst einigen Buchempfehlungen
Eins
Herr Kästner, wo bleibt denn das Positive, ließ der Erfolgsautor einen angeblichen Leser bei ihm selbst anfragen. – Hier ist es. Ich schicke voraus, dass ich nicht weiß, was Mainstream über die Veranstaltung der Frühjahrs-Buchmesse 2024 in Leipzig berichtete, doch was die sogenannten Alternativen zu sagen wussten, das streifte ich schon. Es war das Übliche: Stimmungsbilder in Moll. Der Untergang des Abendlandes, nur weil einige Kulturschreckschrauben beiderlei Geschlechts Zettel zum gemeinsamen Hochhalten haben verteilen lassen. Nein, nicht mit Von-der-Sowjetunion-lernen-heißt-siegen-lernen, sondern irgend ein Stuss vom Kampf gegen dies und das.
An den staatsmonopol-kapitalistischen Vielfaltsproduzenten und deren finster blickenden Funktionären eile ich vorüber. Auch an den grellen Gestalten (Manga irgendwas), die ich schon vom letzten Jahr her kenne. Als ich vor Jahresfrist Fotos dieses Treibens veröffentlichte, erhielt ich schneidende Kommentare. Ich wüsste wohl nicht... Nein, wusste ich wirklich nicht, so dass ich es naheliegend fand, den Zusammenhang zwischen Lesen-können und der Flucht ins Absurde zu beschreiben.
von Steffen Dietzsch
Dieses Jahr wird viel an Kants dreihundertsten Geburtstag erinnert. Aber anders als bei seinen früheren Centenarfeiern werden in den (neuen) Medien, im Hochschulbetrieb, in diversen Ausstellungen und in der Diskussion jetzt auch überraschend grobe Vorwürfe und moralische Bedenken gegen Kant erhoben: namentlich eines ›Rassismus‹, des ›Eurozentrismus‹ oder gar auch der Judenfeindlichkeit in seinem Werk und Alltag. Sollte gerade das den großen jüdischen Editoren und Kommentatoren Kants, wie Hermann Cohen, Ernst Cassirer, Benzion Kellermann, Salomon Friedslaender oder Hannah Arendt nicht auch aufgefallen sein?
von Rainer Paris
Als Norddeutscher (Oldenburger) ist mir Wintersport fremd. Wir freuten uns als Kinder, wenn es im Winter manchmal Schnee gab und fuhren Schlitten. Das war’s. Trotzdem kann auch ich mich der Begeisterung vieler Wintersportler – sei es als Aktive auf den verschiedenen Leistungsniveaus oder als Zuschauer der spektakulären Veranstaltungen – nicht gänzlich entziehen. Warum?
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G