von Ulrich Schödlbauer
Mediale Massenerregungen, durch immer nachgeschobene Demonstrationsbilder sinnreich stimuliert, gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Insofern läge der Neuheits- oder Informationseffekt der ersten Tage des US-Präsidenten im Amt nahe Null, handelte es sich diesmal nicht um den traditionellen Sitz des Guten in der westlichen Welt, der täglich seine Schockwellen um den Planeten sendet. Die letzte vergleichbare Erregung entzündete sich an Russlands Putin nach dem Abschuss eines Verkehrsflugzeugs über der Ukraine, der bis zur propagandistischen Außerdienststellung den letztlich ungeklärten Untaten der Geschichte zugerechnet werden muss, während die Nachrichtenblätter, wie sie da noch hießen, gleich Bescheid wussten und den Vorfall kräftig orchestrierten.
von Lutz Götze
Seit 2009 arbeitet ein von mehreren Behindertenorganisationen gegründetes ›Netzwerk Leichte Sprache‹ daran, die, vermeintlich, schwierige deutsche Sprache radikal zu vereinfachen, damit weit mehr Menschen als bisher mündliche und, vor allem, schriftlich verfasste Texte verstünden. Das klingt demokratisch und heischt nach uneingeschränkter Zustimmung. Ein Schelm, wer sich dem verschlösse!
von Stephan Hilsberg
Kurz nach Weihnachten wollte ich ganz spontan in Berlin ins Theater gehen. Ich ging direkt zum Deutschen Theater, das liegt bei mir um die Ecke, und wählte eine Inszenierung der Kammerspiele: Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer von Bertolt Brecht. Für dieses Stück gab es noch Karten und ich kannte es nicht, hatte es weder gelesen, noch je davon gehört. Es gab zwei Sorten Karten, ich nahm die zu 30 Euro, direkt auf der Bühne, mitten im Stück.
GLOBKULT Magazin
herausgegeben von
RENATE SOLBACH und
ULRICH SCHÖDLBAUER
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