von Gunter Weißgerber
Wählen aus Mitleid? Mitleid mit wem? Mit einer Partei? Mit der Bundesrepublik? Mit der EU? Oder gar aus Selbstmitleid?
Die Fragen mögen absonderlich klingen, zumal, wenn sie jemand aufschreibt, der vor fast drei Jahrzehnten erstmals frei wählen konnte und dem diese freien Wahlen noch immer heilig sind.
Und dennoch ist es so. Wie mir ergeht es sehr vielen Freiheits- und Demokratie-süchtigen Mitbürgern. Das weiß ich aus ungezählten Gesprächen in West, Ost, Süd, Nord mit Wessis, Ossis, Wossis.
von Herbert Ammon
I.
In einem Artikel für den Berliner Tagesspiegel beklagen Antje Vollmer und Peter Brandt das Fehlen einer linken Alternative zur seit nunmehr zwölf Jahre anhaltenden »Alternativlosigkeit« in der deutschen Politik. Vom angestrebten Ziel ins Kanzleramt seien die Sozialdemokraten derzeit weit entfernt, und es führe auch kein Weg »der politischen Linken zurück zu gesellschaftlichen Mehrheiten«. Ungeachtet dieser ernüchternden Diagnose fordern Vollmer-Brandt: »Raus aus der Gefangenschaft der Merkel-Politik!« (Der Tagesspiegel vom 5. 6. 2017) .
von Gunter Weißgerber
Am 13. April 2016 beschloss der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages unter Leitung der verdienten Genossin Lötzsch, das Bauvorhaben ›Freiheits- und Einheitsdenkmal‹ zu beerdigen. Einfach so, ohne Parlament und Öffentlichkeit einzubeziehen. Wobei die Klage weniger an die Leninistin Lötzsch gehen muss, die tat nur in ehrlicher Mördergrube, was sie kann, sondern an den Haushaltsausschuss des Bundestages, der scheinbar willfährig der Linksaußenpartei zur Hand ging. Als ehemaligem MdB bleibt mir vor Scham ob der Ruchlosigkeit und Naivität meiner früheren Kollegen die Spucke weg. Oh, wie tief sind wir gesunken, heißt ein vorzüglich passendes Wortspiel.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G