von Ulrich Siebgeber
Als die Bildzeitung warb,
die Wahrheit bedürfe des Mutigen, der sie ausspricht,
meldete er sich zur Stelle.
Der Epiker, erfährt man, hat eine löchrige Erinnerung.
Der Epiker, erfährt man, kann nichts dafür.
Der Epiker, erfährt man, kann sich keinen Reim drauf machen, was da passiert ist.
Der Epiker, erfährt man, will es endlich loswerden.
Das Verhältnis von Kultur- und Gesellschaftswissenschaften folgt dem Muster der Konkurrenz: was die einen erforschen, erläutern die anderen schon länger. Wo sie sich aufeinander beziehen, neigen sie zur dogmatischen Verfestigung von Forschungsständen und zu bizarren Reduktionismen. Das neu gegründete Kondylis-Institut für Kulturanalyse und Alterationsforschung (Hagen) ist der Erforschung von Theorien, Modellen und Prozessen kulturellen Wandels angesichts eines nicht länger für zeitgemäß gehaltenen Antagonismus der Disziplinen gewidmet.
von Dietrich Harth
Vorbemerkungen
Zu den forschungspolitisch wirksamsten Initiativen an deutschen Universitäten gehören seit Jahren die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beratend und finanziell geförderten interdisziplinären Projekte, die sogenannten ›Sonderforschungsbereiche‹, abgekürzt: SFB. Die Einrichtung eines SFB an einer Universität setzt die Bereitschaft der Professoren voraus, mindestens 4 Jahre lang zusammen mit jungen NachwuchswissenschaftlerInnen in interdisziplinärer Weise ein für die Neuorientierung mehrerer Einzelfächer und Fakultäten wichtiges, vor allem auch neues Forschungsthema zu behandeln. Ist das Thema erst einmal gefunden, beginnt eine mehrere Jahre dauernde Diskussion zwischen den beteiligten Fächern.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G