Friedrich Ebert und Rosa Luxemburg als historische Akteure in Alfred Döblins Erzählwerk November 1918
von Max Bloch
Von seinem, längst kanonisierten, Erfolgsroman Berlin Alexanderplatz abgesehen, muss Alfred Döblin als das gelten, als was er sich in seinen letzten Lebensjahren selbst empfunden hat: als ein vergessener Autor. Insbesondere Erfolg- und Wirkungslosigkeit seiner vierbändigen Tetralogie November 1918 bedrückte ihn stark. In diesem »Erzählwerk« – so der von Döblin gewählte Terminus – ging es ihm, wie sein Biograph Wilfried F. Schoeller schreibt, um nichts weniger, als »erzählend an den Ursprung der gesellschaftlichen Katastrophe [in Deutschland, M.B.] vorzudringen.«
von Ulrich Schödlbauer
Wieviel Vergnügen bietet eine Skulptur? An einem Ausstellungsort mag die Frage befremdlich klingen, mit einem leisen Beigeschmack des Ungehörigen, andererseits lautet sie doch grundsätzlich genug, um einmal gestellt zu werden. Gelegenheit macht Diebe und ich gestehe, es bereitet mir ein diebisches Vergnügen, sie nicht ungenützt verstreichen zu lassen, nachdem die Frage nun einmal unverpackt, wenn Sie so wollen, im Raum steht. Warum unverpackt, wird sich der eine oder andere fragen, und warum gerade hier, in diesem Raum? Ist das ein Spiel mit Worten? Und wenn... ist es nicht nur ein Spiel mit Worten? Vielleicht. Aber aus solchen Spielen entsteht die Welt, wir sollten sie daher nicht achtlos beiseite tun.
von Ulrich Siebgeber
Publikationen über den Alltag akademischer Lehre sind rar. Wer einmal studiert hat, glaubt ihn zu kennen, und die Lehrenden verfolgen, wenn sie sich zu Wort melden, in der Regel andere Zwecke. Das kann, angesichts der curricularen und modularen Vernetzung moderner Studiengänge, erstaunlich wirken, wenn man sieht, wie es im vorliegenden Fall gelingt, alles Lehrbuchartige zu vermeiden und die Leser teilhaben zu lassen an dem Rhythmus von Lehrvortrag, Aufgabenstellung und – studentischem – Ergebnis, der diesen Alltag nun einmal prägt.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G