von Kay Schweigmann-Greve
Kritidis, Gregor: Wolfgang Abendroth oder »Rote Blüte im kapitalistischen Sumpf«, Karl Dietz Verlag Berlin, 2015, 159 Seiten.
von Jörn Boewe
In schwierigen Zeiten wird viel gezweifelt, aber mehr noch geglaubt.
Christoph Jünke über den Neostalinismus als moderne Religion.
Christoph Jünke: Der lange Schatten des Stalinismus, Köln/Karlsruhe
(Neuer ISP-Verlag) 2007, 207 S.
»Das ideologische Gebäude des Stalinismus ist gesprengt worden«, schrieb Isaac Deutscher 1967, »aber nachdem seine Fundamente erschüttert wurden, sein Dach hinweggefegt wurde und seine verkohlten Mauern einzustürzen drohten, steht das Gebäude noch immer; und die Menschen sollen weiterhin in ihm leben.« Mit »Der lange Schatten des Stalinismus« hat Christoph Jünke ein Buch vorgelegt, das einigen Leuten nicht gefallen dürfte, aber an dieser Stelle dennoch empfohlen werden soll. Wer in den Trümmern der stalinistischen Ideologie gefangen bleibt - das ist Jünkes Grundthese - ist nicht nur unfähig, zu den geistigen Quellen der kommunistischen Bewegung durchzudringen, sondern wird auch zum Sozialismus des 21. Jahrhunderts nichts beitragen können außer Konfusion.
Falken, Pfadfinder, Alevitische Jugend, Wandervögel und Haschomer Hazair treffen sich mit Blick auf die Geschichte und Zukunft der Jugendbewegung am historischen Ort
von Kay Schweigmann-Greve
Der Mainstream der bürgerlichen Jugendbewegung plant im Oktober mit mehreren tausend Teilnehmern das hundertste Jubiläum des Treffens der Freideutschen Jugend auf dem Hohen Meißner zu begehen (hierzu vergleiche den Beitrag »Aufbruch der Jugend« - Aber wohin? von Arno Klönne auf dieser Plattform). Progressive Teile der heutigen Jugendbewegung trafen sich bereits Ende August in Weimar im Zeichen dieses hundertsten Jahrestages. Als der Teil der Jugendbewegung, der nicht nur Traditionen pflegt, sondern sich auch der dazugehörigen Inhalte vergewissern will, verband man dies mit einem anderen jugendhistorischen Ereignis, das Ende August 1920 – zu Goethes Geburtstag – in Weimar stattgefunden hatte: Der erste freie Arbeiterjugendtag in Deutschland.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G