von Gunter Weißgerber
1989 gewannen die Ostdeutschen unter historisch einmaligen außenpolitischen Rahmenbedingungen ihre Freiheit. Gorbatschow ließ, anders als im Baltikum, in der DDR die Panzer in den Hangars, und die ostdeutschen Kommunisten fühlten sich plötzlich ganz allein zu Haus. Der Weg vom Ruf ›Wir sind das Volk‹, welcher die Mauer zum Einsturz brachte, zu ›Wir sind ein Volk‹ war geradlinig, ja zwangsläufig. Und er war richtig! An dieser Stelle verweise ich auf meinen Aufsatz Dritter Weg vs. Deutsche Einheit.
von Gunter Weißgerber
Für die 25-Jahrfeier des Heimat- und Geschichtsvereins Kirchhain/Hessen wurde ich um eine Rede zur jüngeren Geschichte gebeten. Gern kam ich dem nach. Manches hat die Zuhörer sicher überrascht, vielleicht auch erfreut, einigen Aussagen mochten sie vielleicht nicht folgen. Vor allem haben sie mit mir eines nicht erlebt: die Rede eines Sozialdemokraten, der nur Gutes über die eigene Truppe zu berichten und der demokratischen Konkurrenz nur Schlechtes hinterherzuwerfen weiß.
Jugend unter Hitler. Ein Romanversuch
von Herbert Ammon
I.
Während die Epoche des Faschismus, in concreto die Ära des Dritten Reiches, unaufhaltsam in historische Distanz rückt, werden in politisch-pädagogischer Absicht nachwachsenden Generationen kontinuierlich die Schreckensbilder der NS-Verbrechen vor Augen geführt. Auf der Ebene tieferen Geschichtsverständnisses, etwa bei der komplexen Frage nach der Motivation und den Verhaltensweisen junger Menschen unter der NS-Diktatur, fehlt es – ungeachtet der ins Uferlose reichenden Bücherflut – weithin an real erhellender Literatur.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G