von Ellen Meiksins Wood
Der ›Kollaps des Kommunismus‹ in den späten 1980er und 1990er Jahren schien zu bestätigen, was viele Menschen lange geglaubt haben: dass Kapitalismus die natürliche Bedingung der Menschheit ist, dass er den Gesetzen der Natur sowie den grundlegenden menschlichen Neigungen entspräche, und dass jede Abweichung von diesen natürlichen Gesetzen und Neigungen nur schädlich sein kann.
von Ingo Schmidt
Die 1990er Jahre gelten weithin als ein Jahrzehnt neoliberaler Globalisierung. Nur die europäische Sozialdemokratie schien dem Strom entfesselter Weltmarktkonkurrenz zu widerstehen, den neoliberale und konservative Regierungen in allen anderen Teilen der Welt entfesselt hatten. Zunehmende Wählerunterstützung hatte 1998 in 13 der damals 15 EU-Mitgliedsstaaten Sozialdemokraten an die Regierung gebracht.
von Herbert Ammon
I.
Jüngeren Zeitgenossen, den Nachgeborenen der deutschen Katastrophe, ist die preußisch-deutsche Geschichtstradition immer weniger gewärtig. Den Namen Moltke assoziieren sie vornehmlich mit dem Widerstandskämpfer Helmuth James von Moltke (1900-1945), mit dem »Kreisauer Kreis« sowie mit der 1996 im schlesischen Krzyżowa/Kreisau eingerichteten deutsch-polnischen Begegnungsstätte.
Welche Erinnerung, welche Empfindungen weckt hingegen das Standbild des Generalfeldmarschalls Moltke, neben Bismarck und Roon am Großen Stern mit der Siegessäule am Berliner Tiergarten? (Das Ensemble der Reichsgründung stand einst auf dem Königsplatz vor dem Reichstag. Es verdankt seinen heutigen Standort Hitlers Architekten Albert Speer.) Was fällt Jüngeren bei den mit den einst jedem geläufigen Namen Königgrätz, Sedan, Marne ein? Der Name Moltke?
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G