von Detlef Müller
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Meine Heimatstadt Chemnitz steht seit Ende August als bedrückendes Sinnbild für die Zerrissenheit dieses Landes. Sie, Herr Kollege Gauland, haben gestern gesagt, der innere Frieden in unserem Land sei gefährdet, ein Riss gehe durch unsere Gesellschaft. Aber Sie, die AfD, wollen gar keinen inneren Frieden in unserem Land. Sie reißen diesen Riss und diesen Graben immer weiter auf. Das wird auch heute hier im Plenum wieder deutlich.
von Ernst Eichengrün, Ulrich Schödlbauer und Gunter Weißgerber
Chemnitz wird uns in allen seinen Dimensionen noch lange beschäftigen. Ob die Vorkommnisse nun wirklich die Bezeichnungen, die ihnen zugedacht worden sind, verdienen, ob also die Ausschreitungen so groß waren wie berichtet, spielt dabei keine Rolle. Zwar waren die Hogesa-Krawalle in Köln schlimmer, doch man sollte Chemnitz nicht kleinreden oder relativieren. Oft genügen ja selbst kleinere Anlässe, um Schrecken zu verbreiten und eine große Krise loszutreten, vor allem dann, wenn dabei gleich mehrere Aspekte im Spiel sind.
von Johannes R. Kandel
Das von Freunden Sarrazins lange erwartete und von seinen Feinden gefürchtete Buch ist endlich erschienen. Schon nach den ersten fünfzig Seiten fehlt mir jedes Verständnis dafür, warum Random-House das Buch nicht verlegen wollte und die SPD Sarrazin wieder ausschließen will. Der Titel Feindliche Übernahme ist provokativ und soll es auch sein. Diese ›feindliche Übernahme‹ Deutschlands und Europas geschehe, weil die Muslime in nächster Zukunft aufgrund der demografischen Entwicklungen (siehe seine Prognosen in Tabelle 1, S. 488 f.) eine Mehrheit in Deutschland und Europa bilden könnten (frühes Heiratsalter, Verwandtenehen, Kinderreichtum). Dies würde das Ende der westlichen Zivilisation und Kultur bedeuten, weil der Islam der in Europa über Jahrhunderte erkämpften Moderne in Glaubenslehren und religiöser Praxis diametral entgegengesetzt sei.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G