von Lutz Götze
Es ist nicht unangemessen, Reinhart Kosellecks Begriff ›Sattelzeit‹ auf die Gegenwart anzuwenden. Koselleck hatte, in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, seine Gliederung der Geschichte unter diesem Oberbegriff zusammengefasst: Sattelzeit war für ihn die Epochenschwelle zwischen früher Neuzeit und Moderne, also etwa zwischen 1750 und 1870, mit der Französischen Revolution und der industriellen Revolution im Zentrum.
von Ulrich Schödlbauer
Als Angela Merkel antrat, das politische Koordinatensystem der Bundesrepublik zu verschieben, da konnte sie nicht wissen, welche Katastrophe sie für die bis dahin im bunten Wechsel regierenden Volksparteien heraufbeschwor. Sie führte ja nur aus, was Parteistrategen seit langem im Auge hatten: die schwarze Null an die neuen demographischen Gegebenheiten heranzuführen. Weiblicher, grüner, weltoffener sollten die Werte der Union künftig sein. Man wollte in fremden Revieren wildern, um nicht auf dem eigenen Hinterhof zu vergammeln. Als der Hinterhof rebellierte...
von Herbert Ammon
Nein, es geht nicht um eine weitere Spekulation über den Ausgang der Landtagswahlen in Bayern am heutigen Sonntag, dem 14. Oktober 2018, wenngleich deren Ergebnisse bundesweit bedeutsamer sein werden als die zwei Wochen später stattfindenden Wahlen in Hessen. Es geht auch nicht um die Frage, wie der mutmaßlich große Wahlverlierer Markus Söder – notgedrungen hat er sich alle Optionen mit Ausnahme (?) der von ihm im Wahlkampf als Hauptfeind ausgemachten AfD offen gelassen – eine Koalition und eine neue Regierung zusammenkriegt.
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