von Helmut Roewer
Seit mehr als zwei Monaten ist die Salz- und Gipsstadt Bachmut (Бахмут; russisch: Artjomowsk – Агтемовск) das Zentrum eines gnadenlosen Abnutzungskrieges zwischen den russischen Angreifern und den ukrainischen Verteidigern. Die nachfolgenden Gedanken sollen nicht den Eindruck erwecken, als wüsste ich, wie diese erschreckende Blutmühle zu beenden wäre. Meine Überlegungen können nur eine Annäherung sein, der gerne widersprochen werden darf.
Die Schlacht um Bachmut gehört in den Gesamtzusammenhang des Ukrainekrieges, der spätestens zu Beginn des Jahrs 2014 mit dem militärisch-blutigen Vorgehen ukrainischer Truppen gegen die in der Ostukraine (dem Donbass) lebenden ethnischen Russen begann. Er wurde erst dann allgemein zur Kenntnis genommen, als russische Truppen die Grenze zur Ukraine am 24. Februar 2022 überschritten.
von Johann Lauer
Bundespräsident Steinmeier verleiht heute seiner ehemaligen Chefin und Förderin den höchsten deutschen Orden. Kann man Frau Merkel auf eine Stufe mit den beiden Kanzlern, Adenauer und Kohl stellen? Wenn dies nicht der Fall ist, dann haben wir es mit modernem Nepotismus zu tun. Eine abgehobene politische Klasse fördert sich gegenseitig mit Ämtern und Orden.
Der nachfolgende Vergleich vor allem der außenpolitischen Leistungen von Kohl und Merkel zeigt, dass es geradezu ein Frevel wäre, Frau Merkel auf eine Ebene mit Kohl zu stellen. Kohl, ›der Provinzler aus Oggersheim‹, hat von allen deutschen Kanzlern die besten Ergebnisse in der Außenpolitik erzielt. Merkel, ›die Führerin des Westens‹, liegt genau auf dem anderen Extrem, sie ist die bei weitestem überschätzte Politikerin.
von Heinz Theisen
Internationalisten – Globalisten – Realisten
Unsere Urteile über den Krieg in der Ukraine hängen von unseren weltanschaulichen Vorannahmen ab. Deren Bewusstwerdung wäre eine Schritt zu einem offenen Diskurs – jenseits von Gut und Böse. Dabei träfen zwei Theorien aufeinander, die seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Konstellationen immer wieder von neuem zusammenprallen.
Der so genannte ›Liberale Internationalismus‹ befürwortet die maximale Ausweitung der Demokratie. Dies fördere auch die wirtschaftliche Entwicklung und zudem den Frieden in der Welt. Demokratien würden keine Angriffskriege führen, eine Annahme, die allerdings von den USA häufiger widerlegt worden ist.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G