von Helmut Roewer
In diesem Aufsatz schildere ich einige Aspekte des genialen Dichters, der zudem ein Komponist, Zeichner, Maler und – ach Herrjeh – ein Untersuchungsrichter gegen staatsfeindliche Umtriebe in Preußen war, Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann. Er starb vor genau 200 Jahren in Berlin eines qualvollen Todes.
Die Idee, ein wenig nachzustochern, kam mir, als ich im Zusammenhang mit einem der Protagonisten aus dem neuesten Tellkamp-Roman die Behauptung las, der Name Hoffmann dort sei mit Bezug auf den längst verstorbenen Dichter ganz bewusst gewählt worden. Nun, auf diesen Zusammenhang wäre ich von selbst nicht gekommen. Vielleicht, so sagte ich mir, habe ich vom Namensspender nur Oberflächliches in Erinnerung.
von Helmut Roewer
In dieser Buchbesprechung geht es um drei miteinander verbundene Romane von Ulrich Schödlbauer, die ich in diesem Frühjahr in zeitlich umgekehrter Reihenfolge las: Das Ungelebte, von 2007; Hiero, von 2010; Das Bersten, von 2020.
Auf die Idee, eine Sammelrezension dieser drei Bücher zu verfassen, hat mich deren Autor gebracht, mit dem sich ein kurzer schriftlicher Wortwechsel entspann, nachdem ich das jüngste dieser Bücher, nämlich Das Bersten, gelesen hatte. Zu meiner Verblüffung musste ich mir sagen lassen, dass sich meine Fragen zu den Romanfiguren aus deren Entwicklung in den beiden anderen Romanen unschwer ergebe. Während ich noch wegen dieser Antwort vor mich hin brummte, erhielt ich die Bücher per Post. Nun ja, wer A sagt, sollte auch B & C lesen können. Hier also das Ergebnis:
von Ulrich Schödlbauer
Vom Ausfälligwerden zum Ausfall: ein kleiner Schritt für den Einzelnen, ein großer Schnitt für die Menschheit.
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Den ausfälligen Kritiker erkennt man an seinem Gefolge. Flippt es aus, weiß man, er hat’s wieder getan. Fällt es aus, weiß man: Er hat die Hand gebissen, die ihn füttert.
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Regelsadisten sind Menschen, die Regeln messerscharf auslegen. Schneidet sich jemand, bemerken sie höhnisch: »Selbst schuld.«
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Verfolgungszeiten erkennt man am Anwachsen des Selbstschuldseins.
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›Selber schuld‹ bedeutet: Dem ist nicht zu helfen. ›Selbst schuld‹ bedeutet: Dem darfst du nicht helfen.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G