
von Helmut Roewer
Nebst einigen schnoddrigen Bemerkungen über Kinder-Autobiographien und deren Leser
Das Auffinden des sogleich besprochenen Buches ist einem Zufall geschuldet. Ich wartete vor meiner Haustür auf die Anlieferung des neuen Kochherdes und entdeckte im Kellerfester des gegenüberliegenden Wohnhauses einen kleinen Stapel Bücher. Natürlich konnte ich mich nicht bremsen und sah die herrenlos Gewordenen durch. Es waren zwei, die ich unbesehen an mich brachte: ein Roman von Jakob Wassermann (Das Gänsemännchen) und die Memoiren von Otto Flake (Es wird Abend).
Ich nahm beide Bücher auf die anstehende Flugreise mit. Beide waren enttäuschend, denn bei Wassermann, dessen große Zeit bei mir Jahrzehnte zurücklag, störte ich mich alsbald an den Romanfiguren, die alle auf verquere Weise in einer über Hunderte von Seiten wild mäandernden Handlung miteinander zu tun hatten. Das war nicht mehr mein Ding.
von Helmut Roewer
Dieser Beitrag schildert die Fortentwicklung des Ukraine-Konflikts. Er schließt an mein Buch Nicht mein Krieg, Deutschland und der Ukraine-Konflikt und dessen Update vom November 2024 (https://www.helmut-roewer.de/we_demo_2/news/1005.php) an. Dort findet der Leser alle wissenswerten Grundlagen zu Vorgeschichte, Ausbruch und Verlauf des Konflikts sowie zu den gegensätzlichen Interessen der Konfliktparteien.
Die folgenden Ausführungen sind dreigeteilt: Sie beschreiben die Fortentwicklung der politischen Lage, die Fortentwicklung der militärischen Lage, einschließlich der Veränderung des Geschehens auf dem Gefechtsfeld, und die prekäre Sonderrolle Deutschlands.
Vorab kann gesagt werden, dass meine bisherige Einschätzung des Konflikts weiterhin von den Darstellungen der Meinungsführer in Deutschland und im westlichen Ausland ebenso abweicht wie von der gängigen russischen Propaganda. Ich verfolge weiterhin die Methode, die Meldungen beider Seiten auf Übereinstimmungen zu untersuchen, um die raren Fakten vom Spreu der Meinungen zu trennen. Diese Methode hat bislang zu einer, nicht nur aus meiner Sicht, ziemlich zutreffenden Lagebeschreibung geführt. In den US-Mainstream-Medien tauchten im Februar 2025 erstmals die einschlägigen Kartenbilder auf.
Das große Gerede – die politische Entwicklung des Ukraine-Konflikts
von Wolfgang Lieb
Ich beginne mit dem Positiven: Im internationalen Vergleich verfügt Deutschland nach wie vor über eine unter Vielfalts- und Qualitätsgesichtspunkten starke Medienlandschaft. Doch dieser Zustand ist in Gefahr. Denn seit gerade mal 25 Jahren – nämlich seit Tim Berners-Lee das World Wide Web erfunden hat – erleben wir einen grundlegenden Umbruch unseres Mediensystems.
Vor allem, wenn man auf die nachfolgende Generation schaut, verlieren die herkömmlichen Medien, insbesondere die Zeitungen, aber auch das Radio und sowohl das öffentlich-rechtliche als auch das private Fernsehen dramatisch an Bedeutung, zumal für die Verbreitung von Informationen, während das Medium Internet als Kommunikationsplattform kontinuierlich zunimmt, und zwar sowohl im Hinblick auf die Nutzungsmöglichkeiten, auf die Nutzungszeit als auch hinsichtlich des Meinungsbildungsgewichts.
GLOBKULT Magazin
herausgegeben von
RENATE SOLBACH und
ULRICH SCHÖDLBAUER
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G