
von Herbert Ammon
Kaum ein Erzeugnis der politischen Literatur hat solch immense weltgeschichtliche Folgen gezeitigt wie das im Februar 1848 veröffentlichte Kommunistische Manifest. Und doch: Zum 150. Erscheinungsjahr fiel die Debatte über die berühmteste Schrift der Begründer des ›wissenschaftlichen Sozialismus‹ in Wissenschaft und Publizistik eher bescheiden aus, eine Spätfolge des eklatanten Scheiterns des realen Sozialismus anno 1989. Zu den spektakulären Ausnahmen gehörte ein Aufsatz des amerikanischen Sozialphilosophen Richard Rorty (1931-2007), der aus der sozialreformerischen Tradition der amerikanischen liberals heraus in das Programm der sozialistischen Weltrevolution die Lehre der Bergpredigt hineinlas. Ein Indiz für die alsbaldige Renaissance des Marxismus?
von Michel Husson
Der herrschenden Ökonomie ist es gelungen, die Idee, wonach die Flexibilität das beste Mittel zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit sei, in den Rang eines wirtschaftlichen Gesetzes zu erheben. Diese Behauptung ist schlicht und einfach falsch. Sie ist Teil eines langen Prozesses, der durch die Annahme von neoliberalen Empfehlungen gekennzeichnet ist und zugleich vom Niedergang des wirtschaftswissenschaftlichen Denkens zeugt.
von Terry Eagleton
Vorbemerkung:
Dass der 11.9.2001 ins kollektive Alltagsbewusstsein eingegangen ist, hat vor allem auch mit seinen weltpolitischen Folgen zu tun. Der unmittelbar danach von der US-Administration offiziell ausgerufene und von den führenden Nationen der »Weltgemeinschaft« grundsätzlich unterstützte »Krieg gegen den Terror« hat sich in mehreren militärischen Interventionen, in lang anhaltenden Kriegen und einer zunehmenden Intensität terroristischer Anschläge manifestiert und sich auf diesem Wege Stück für Stück in die gesellschaftlichen Eingeweide
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