von Lutz Götze
»Die Welt ist aus den Fugen; weh' mir zu denken, dass ich geboren ward, sie wieder einzurenken«, klagt Hamlet, und die Gegenwart bietet Anlass genug, dem Satz Glauben zu schenken. Weltweit wird massenhaft aufgerüstet, werden die Atomarsenale gefüllt, wächst die Zahl der Kriegstoten nicht nur in Syrien dramatisch, steigt die Zahl der Flüchtlingsströme und der Klimakatastrophen. Eine Reduktion der Atomraketen weltweit ist nicht in Sicht. Der letzte Atomwaffenbegrenzungsvertrag (INF) wurde von den Präsidenten Ronald Reagan und Michail Gorbatschow am 8. Dezember 1987 in Washington unterzeichnet und stellte die erfolgreichste Abrüstungsvereinbarung der Großmächte aller Zeiten dar. Er ist inzwischen mehrfach gebrochen worden; Russen wie US-Amerikaner entwickeln neue ›kleine‹ Mittelstreckenraketen, die aber immer noch ein Mehrfaches der Hiroshima-Bombe an Vernichtungspotenzial bedeuten. Zudem sind neue Atommächte dazugekommen: Nordkorea, Pakistan und Indien.
von Karl-Heinz Klär
... haltet Ihr die außenpolitische Berichterstattung dieser Tage in den großen deutschen Medien noch aus? Ich nicht mehr. Ich frage mich nur noch: Genügt es jetzt als Qualifikationsnachweis, den US-Präsidenten für einen Vollidioten zu halten, um das Publikum in immer neuen und doch immer gleichen Artikeln und Videos hinter die Fichte führen zu dürfen?
von Herbert Ammon
Optimismus ist gut für Körper und Seele – ein Rezept, das mancher Arzt auch dann noch verordnet, wenn er weiß, dass derlei dem Patienten nicht mehr lange helfen wird. Um das Wohlbefinden des Körpers der ›gelebten Demokratie‹ kümmern sich hierzulande von Selbstzweifeln freie Politiker. Entsprechend engagieren sie Demoskopen und ähnliche Wissenschaftler, die Stimmungslagen im Volke – im Staatsvolk – zu erkunden. Wenn das Volk zufrieden und fröhlich in die Zukunft blickt, geht’s ihm und der classe politica gut. Wenn dem Volke unwohl ist, droht die Gefahr des Populismus. Und Populismus ist Gift für die gelebte Demokratie.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G