von Herbert Ammon
Den vorerst letzten Kommentar zu der von der großkoalitionären Regierung Merkel – oppositionsfrei – betriebenen ›Flüchtlingspolitik‹ lieferten unlängst die Ereignisse in der württembergischen Kleinstadt Ellwangen. Polizisten, die einen ausreisepflichtigen jungen Mann aus Togo aus der in ein ›Flüchtlingsheim‹ verwandelten Bundeswehrkaserne abholen wollten, kapitulierten vor der gewaltbereiten Übermacht von ca. 150–200 Afrikanern, die auf ihre Weise Solidarität mit dem an deutschen Behörden gescheiterten ›Asylbewerber‹ praktizierten.
Von kosmopolitischen Eliten und der Heimatlosigkeit des Kleinbürgers
von Andreas Kalckhoff
Der Streit um die Einwanderung wächst sich scheinbar zu einem Kulturkampf aus. Nicht staatstreue Protestanten und romgläubige Katholiken wie zu Bismarcks Zeiten sind diesmal die Protagonisten, sondern eine kosmopolitische Elite und heimatlos gewordene Kleinbürger. So sieht es jedenfalls die Darmstädter Soziologin Cornelia Koppetsch im SPIEGEL 16/ 2018. Sie verwendet den Begriff Kulturkampf nicht, aber was sie beschreibt, hört sich genau so an. Dabei wirft sie den Eliten – ›Professoren, Journalisten und Pädagogen‹ – ein starres Weltbild vor, das ›im Namen einer höheren Moral‹ alles verachtet, was nicht hineinpasst. Das muss diskutiert werden.
von Richard Schröder
Der Kreisverband Cuxhafen von Bündnis 90/Die Grünen hat soeben eine vorgesehene Preisverleihung an Henryk M. Broder verurteilt, »weil dieser sich als Erstunterzeichner einer Erklärung gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aussprach, indem er Vorurteile aufnahm und die Situation im Inneren Deutschlands als vollkommen unsicher darstellte.« Rassistisch begründete menschenverachtende Äußerungen seien das. Im Tagesspiegel las man, die Unterzeichner dieser Erklärung seien besorgniserregende Bürger und Trolle mit prekären Identitäten aus einem zerfallenden Milieu.
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