Der SED-Abgrenzungsbeschluss als faktische Voraussetzung gegen den Dritten Weg und damit für die Deutsche Einheit
von Gunter Weißgerber
Am 7. Oktober 1989 wurde die Sozialdemokratische Partei der DDR gegründet. War der Gründungsakt auch das Ergebnis langjähriger Vorbereitungsarbeit vor allem von Martin Gutzeit und Markus Meckel im gefährlichen Untergrund, so war es ebenso ein von vielen politisch dem SED-Regime kritisch bis ablehnend gegenüberstehenden Ostdeutschen lange erwartetes Ereignis. Darunter waren viele, die ebenso eigene Vorstellungen über eine ostdeutsche Sozialdemokratie hatten und die den Gründern von Schwante nur den organisatorischen Vorlauf lassen wollten, weil es keinen Sinn machte, das Rad mehrfach zu erfinden, um es dann unter zusätzlichen Geburtswehen analog denen der Lassalleaner und Eisenacher 1875 in Gotha zu vereinigen.
von Peter Brandt
Soll die Linke – hier nicht als Parteinamen gemeint – mit der Nation Politik machen? So lautete die mir im Vorfeld der Konferenz gestellte Frage. Man könnte diese so missverstehen als stünde es im Belieben der politischen Subjekte, das Nationale zu thematisieren oder es bleiben zu lassen. Dem ist, wie im Folgenden argumentiert werden soll, eben nicht so. Überall, wo die wie immer definierte Linke Einfluss erlangte und – sei es auch in fundamentaler Opposition – politisch intervenierte, kam sie an dem Problem der Nation nicht vorbei. Auch heutzutage, in der Epoche marktkapitalistischer Globalisierung, einschließlich des Subprozesses der Europäisierung, weltweiter Migration und der durch beide Entwicklungen bewirkten Schwächung des Nationalstaats, so meine zentrale These, führt die abstrakte Gegenüberstellung einer internationalen und einer nationalen Orientierung, die abstrakte Negation der Nation aus dem Geist des Internationalismus nicht weiter.
von Gunter Weißgerber
Der Sommer 1990 gehört zu den überaus glücklichen Momenten deutscher Geschichte, die zudem im Einklang mit den Interessen und der Zustimmung ihrer Nachbarn ablief. Beide deutsche Regierungen ließen keinen Zweifel an ihrem Willen aufkommen, ihre Nachbarn und die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges intensiv mit einzubeziehen.
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