
von Horst Heimann
Die Kapitalismuskritik von Wolfgang Streeck und Jürgen Habermas
Das kapitalismuskritische Buch von Wolfgang Streeck (2013a) und die kapitalismuskritischen Aufsätze von Streeck (2013b) und Jürgen Habermas (2013) erregten in den Medien mehr Aufmerksamkeit als es für anspruchsvolle wissenschaftliche Bücher und Zeitschriftenaufsätze üblich ist. Wo liegt die Ursache für dieses starke Interesse? Legten die Autoren völlig neue, weltumwälzende Erkenntnisse vor, die noch nie jemand zu veröffentlichen gewagt hatte? Nein, im Gegenteil: Die lebhafte Resonanz folgt sogar aus der Tatsache, dass sich beide Autoren mit ihrer dezidiert kapitalismuskritischen Interpretation unserer Gesellschaft vollkommen im wissenschaftlich-publizistischen Mainstream unserer Zeit, also des Zeitgeistes bewegen, auch in Übereinstimmung mit der großen Mehrheit der Gesamtbevölkerung.
von Herbert Ammon
Die Befugnisse des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland sind aus der Sicht eines kirchenrechtlichen Laien und geduldigen Kirchensteuerzahlers schwer zu definieren. Während ihm nach landläufigem Verständnis nur die eines Koordinators, nicht die eines primus inter pares, zusteht, scheint der derzeitige Vorsitzende Nikolaus Schneider einen Rang zu beanspruchen, der eher an päpstliche Autorität denken lässt.
Über Meinungsforscher und Journalisten
von Detlef Lehnert
Zur Wahldemoskopie der professionellen Meinungsforscher gibt es richtige und weniger zutreffende Kritik. Ganz richtig ist der Einwand gegen ein Übermaß an ›Sonntagsfragen‹ während des Alltags einer vierjährigen Legislaturperiode. Die Frage, welcher Partei man am nächsten Sonntag zum Bundestag die Stimme geben würde, wenn das Parlament tatsächlich z.B. erst in zwei oder drei Jahren turnusmäßig neu gewählt wird, macht wenig Sinn.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G