von Herbert Ammon
Den 31.Oktober 2011 gilt es als Geschichtsdatum im planetarischen Zeitalter festzuhalten. An jenem Tage, um 23.59 Uhr libyscher Zeit (22.59 Uhr MEZ) endete das am 17. März d. J. beschlossene UN-Mandat zum Schutz der Zivilbevölkerung in Libyen.
von Herbert Ammon
Meine Liebe zu Yahoo hinkt den Zeitläuften hinterher, was nicht mit schwindendem Eros, sondern mit Alltagspflichten sowie dem elektronischen Tempo des globalen Kulturfortschritts zu erklären ist. So verpasste ich den Muttertag (»Der Muttertag ist ein Feiertag zu Ehren der Mutter und der Mutterschaft sich seit dem 20. Jahrhundert in der westlichen Welt etabliert. Im deutschsprachigen Raum und vielen anderen Ländern findet er am zweiten Sonntag im Mai statt.« Quelle: Wikipedia).
von Ulrich Schödlbauer
Joschka Fischers gespieltes Entsetzen über die deutsche Enthaltung im UN-Sicherheitsrat hat die Koordinaten der deutschen Politik nicht verschoben – oder, in seinem Sinn: zurechtgerückt –, es hat ihr auch nicht die Debatte beschert, die ohnehin kommen musste und zum Zeitpunkt seiner Intervention schon im Gange war. Eher hat es der von ihm beklagten Prinzipienlosigkeit eine Nuance hinzugefügt. In einer Idealsituation für seine Partei – die Regierung fast gleichzeitig durch eine banale Plagiatsaffäre und durch eine gewaltige Naturkatastrophe mit heiklen Folgen für die Atomindustrie in den Augen der Öffentlichkeit vorgeführt, die eigenen Werte durch diesen Informations-Tsunami in unvorstellbarem Maße nach oben gedrückt –, in einer solchen Situation mit ansehen zu müssen, wie ihre Wortführer den publizistischen Wind der Libyen-Krise verschenken, das war das eigentlich Unfassbare für ein Darstellungstalent, das, vom unseligen Guttenberg einmal abgesehen, in der deutschen Politik keinen Nachfolger gefunden hat und deshalb von vielen noch immer schmerzlich vermisst wird. Nicht als Gestalter, als Vertreter des politischen Showbusiness hat der Ex-Außenminister das Wort ergriffen. Jenes gemurmelte »Und die Regierung hat doch recht« der grünen Amtsinhaber, vorneweg Frau Künast, mag Folgen haben oder auch nicht, es hat ihn wieder ins Gespräch gebracht und manchem scheint das Folge genug zu sein.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G