von Ulrich Siebgeber

Als die Wissenschaft von abergläubischer Furcht erfüllt wurde und beschloss, es müsse etwas aus ihr herauskommen

Hier kommt die Angst. Sie hat es schwer.
Der Eifer treibt sie vor sich her.
Was eifert er? Was will er zeigen?
Er will gefallen. Wem? Dem Frager? Nein.
Selbst wenn er’s wollte, wär’ er nicht bereit.

Warum denn nicht? Was hindert ihn?
Was macht ihn blass um Mund und Kinn?
Die nächste Rate, die bezahlt sein will?
Der Aufstieg in die Zirkuskuppel?
Der gute Ruf? Schnell ist er hin.

Herausbekommen, was hineingesteckt:
Erst im Dilemma zeigt sich die Methode.
Am Ende steckt mehr Geld drin, als man denkt.
Das Geld, es lenkt das Hirn, das Hirn, es lenkt die Hand.
Die Hand, was lenkt sie denn? Nun gut, die Maus.

Sie lenkt die Maus. Verstehe, was das heißt:
tagaus, tagein, textauf, textab: die Maus.
Die Maus im Spiel, zutiefst der Angst verschwistert –
wenn der Bericht ansteht, kommt sie heraus
und führt die Hand, die sie zu lenken vorgibt.

So wie die Maus die Hand führt, führt die Hand
das arme Hirn, das sich in Nöten windet,
die Angst bekämpfend, die nicht nachlässt, bloß
den Standpunkt wechselt, um sie nicht zu zeigen.
Wer keine Angst kennt, braucht der noch Verstand?

Wozu? Da wär es besser doch, er griffe
sich eine Hacke, unterm Fuß den Boden,
der alle trägt, und triebe seine Forschung
so tief hinein, dass jeder, der sein Sinken
mit ansäh’, staunend sagte: Er kapiert’s.

 

Abb.: Monika Estermann: Angst