von C. Clamm-Schottwien
Lieber Herr ***,
Wissen Sie, warum Seine Heiligkeit neuerdings solche gaffes macht? Er hat sich zu seinem letzten Geburtstag von einem wahrhaft kuriosen böhmischen Schuster ein Paar schöne Schuhe handfertigen lassen, und zwar hat dieses Paar auch noch einen dritten Schuh, dessen tieferer Zweck dem normalen Menschen selbstverständlich vorenthalten bleiben muss.
von Anne Corvey
Warum nicht heute und hier die Bilanz ziehen? Ich lade Sie ein, kritisch an den Nägeln zu kauen, Rechnungshof zu sein. Denn es gilt, offenbar zu machen: die nationale Pleite - das literarische Falschgeld - die sich als Person bestätigt fühlende Hybris - und das Sprüche klopfende Gewissen einer nicht existenten Nation.
Günter Grass, Rede über das Selbstverständliche
Die alten Dichter haben es vorgeführt, und wenn es in der Literatur nicht mehr funktioniert, dann im Leben. Das Wetter als wundervolle Spiegelung der ›Volksseele‹ - und wenn dem nicht so ist, dann wird es so gemacht.
von Lutz Götze
Die Diskussion hält unvermindert an und gewinnt obendrein an Intensität: Was eigentlich ist die ›Zeit‹? Lassen sich Wesen und Inhalt des Begriffs definieren? Was verbirgt sich hinter dem Begriff der ›Beschleunigten Gesellschaft‹? Wie schaffe ich es, dem Stress des Alltags zu entfliehen und mehr Zeit für mich, meine Familie und meine (eigentlichen) Interessen zu gewinnen? Der alte Kindersatz Am Samstag gehört Papi mir findet neuen Zuspruch. Ratlosigkeit ist allenthalben zu konstatieren. In diese Freizone stoßen vermeintliche Ratgeber, die in Büchern, Seminaren und Fernseh-Gesprächsrunden ihre Empfehlungen ausbreiten.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G