von Christoph Jünke
Die Geschichte der (west-)deutschen Linken ist, wie Frank Deppe vor einigen Jahren nochmals betont hat, kein geradliniger Prozess von Aufstieg und Niedergang. Sie verläuft vielmehr »ganz offensichtlich diskontinuierlich« (Frank Deppe, Die Linke in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Hamburg 2000) und weist, im Großen wie im Kleinen, einen gleichsam zyklischen Wellen-Charakter auf.
von Christoph Jünke
Noch vor einem Jahr veröffentlichte er sein jüngstes Werk, die beeindruckenden Geschichten von Marx und dem Marxismus im englischen Original (die deutsche Übersetzung ist erst vor wenigen Wochen bei Hanser erschienen), und fast bis zum Schluss vertrieb sich der britische Universalhistoriker Eric Hobsbawm seine Zeit mit kleinen, aber feinen Beiträgen für die London Review of Books. Nun (am 1. Oktober) ist er, im stolzen Alter von 95 Jahren, aus dem Leben und Arbeiten herausgerissen worden und von uns gegangen. Und es fällt schwer, nicht auch bei Hobsbawm an die Zeilen des russischen Dichters Jewgeni Jewtuschenko zu denken:
Über verdrängte Zusammenhänge, ungestellte Fragen und unausgewertete Archivbestände
von Gregor Kritidis
In der alten Bundesrepublik wurde die zeitgeschichtliche Forschung von dem historisch-moralischen Imperativ mitbestimmt, dass nie wieder Krieg von deutschem Boden ausgehen sollte, dass es nie wieder ungebremsten Terror gegen die innere Opposition und Andersdenkende geben und sich der industriell organisierte Massenmord nie wiederholen solle.
Sämtliche Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Urheber. Front: ©2024 Lucius Garganelli, Serie G