von Gunter Weißgerber
Nun also auch Theo Waigel. In verschiedenen Interviews und Talkshows drückt er sein Bedauern darüber aus, »… dass wir die SED nicht verboten haben«. Wie das? Der konservative Bayer ist als grundgesetzfest bekannt, als Realpolitiker ebenso. Theo Waigel weiß um die zivilisatorische Errungenschaft des Parlamentarismus, die Parteienverbote durch Parlamente ausschließt. Keine Partei, kein Parteienbündnis vermag Konkurrenz zu verbieten. Über das Auf und Ab von Parteien hat das Wahlvolk das letzte Wort. Das muss auch so bleiben.
Vor siebzig Jahren trafen im Potsdamer Schloss Cecilienhof zur letzten gemeinsamen Konferenz die Staatsmänner jener Mächte zusammen, unter deren Führung in der ›Anti-Hitler-Koalition‹ der Zweite Weltkrieg beendet und durch den Sieg über das Bündnis der ›Achsenmächte‹ Europa vom nationalsozialistischen Vernichtungskrieg und von der Herrschaft des italienischen Faschismus und der gemeinsamen Verbündeten befreit werden konnte. Nach der bedingungslosen Kapitulation Japans am 2. September 1945, knapp einen Monat nach dem Abwurf der amerikanischen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, endete auch der Krieg im pazifischen Raum.
von Fritz Schmidt
Das Verhältnis Eberhard Koebels, ›tusk‹, des Gründers des Jugendbundes dj.1.11, Deutsche Jungenschaft vom 1. November 1929, zur Demokratie war zeit seines Lebens von Aversion geprägt. Hierzu gehört der Besuch bei Hitler von 1925 ebenso wie seine Äußerungen in verschiedenen seiner Publikationen, wonach er sich z. B., im Sommer 1928 von der Freischar-Führung zu einem internationalen Pfadfindertreffen in Luxemburg abgeordnet, weigerte, die schwarzrotgoldene Flagge der Weimarer Republik zu hissen. Statt dessen pflanzte er die an das Kaiserreich erinnernde schwarzweißrote Fahne auf, die offensichtlich als Handelsflagge diente: »Ich hatte keine Sympathie zu Republik und Schwarz-rot-gold.« (Der Eisbrecher H. 4/Jan. 1933, S. 99) Wie Verdrängungsmechanismen funktionieren exemplifizierte Koebel nach Tisch, 1949, indem er konstatierte: »Dreizehn Jahre lang wehten die Farben Schwarz-Rot-Gold als Nationalflagge, aber nicht als internationales Hoheitszeichen, denn die Väter der Weimarer Verfassung getrauten sich nicht, sie im Ausland zu zeigen.« (Deutschlands Stimme Nr. 20, 15. 5. 1949, S. 3)
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