von Steffen Dietzsch
Ich möchte Sie hier auf eine Kontroverse innerhalb der deutschen Aufklärung aufmerksam machen, die zeitlich zum Ende dieser geistigen Bewegung in Europa gehört, aber sie bewegt mit ihren Argumenten und mit ihren Paradoxien bis heute unser Selbstverständnis von einer freien Gesellschaft – in ihr soll doch Immanuel Kants Diktum gelten: Auf die Rechte der Menschen kommt es mehr an als auf die Ordnung (und Ruhe). Es läßt sich große Ordnung und Ruhe bey allgemeiner Unterdrückung stiften.
von Iris Berndt
Eine Reise in das heutige Kaliningrad
Der 300. Geburtstag Immanuel Kants ist Anlass, die Bedeutung des Philosophen für selbstverständlich scheinende Gewissheiten unseres Denkens, unserer wissenschaftlichen Methodik und unseren Begriff von menschlicher Freiheit intensiver als sonst zu reflektieren. Auch der Kategorische Imperativ Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde wird in Erinnerung gerufen. Der Volksmund hat diesen Anspruch in dem Sprichwort vereinfacht: Was Du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem Andern zu!
von Boris Blaha
Die Tatsachenwahrheit gibt der Meinungsbildung den Gegenstand vor und hält sie in Schranken.
Hannah Arendt
Man betritt den rechteckigen Raum durch eine Tür an der Schmalseite, geht bis zum Fenster auf der gegenüberliegenden Seite und dreht sich um. Alle drei Wände außer der Fensterwand sind bemalt. Auf der linken Seite werden die Auswirkungen der schlechten Regierung auf Stadt und Land gezeigt, man sieht Verzweiflung und Elend, die Menschen nur noch schemenhaft, alles grau in grau, Feuer, Krieg und große Not. Auf der gegenüberliegenden rechten Seite kräftige Farben, stabile Gebäude, eine fruchtbare, gepflegte Landschaft und glückliche Menschen, die sich ihres Lebens freuen.
von Ulrich Siebgeber
Man könnte eine Liste literarischer Nachkriegsexistenzen zusammenstellen, deren Modelle durch die politmediale Entwicklung der letzten Jahrzehnte obsolet wurden. Allen voran das großgeschriebene ICH des österreichischen Society-Grantlers Thomas Bernhard: Es auszulöschen reichte der Massenerfolg der sozialen Medien aus, in denen Volkes Stimme sich nicht mit allgemeinen Schimpfkanonaden in Richtung ›Elite‹ begnügt, sondern Ross und Reiter eintunkt, wann immer die Galle überläuft. Sie ist nicht der einzige Überläufer in diesen Tagen. Das hat, wie jeder weiß, zu Hassparagraphen Anlass gegeben, ohne dass die Notgemeinschaft der Verletzten und Beleidigten damit des Problems Herr geworden wäre.
von Rainer Paris
Deutschland steht auf gegen den Hass! Dies allerdings nur in einer Richtung, im ›Kampf gegen rechts‹. Und es ist ja richtig: Die AfD, ihre Anhänger und vermutlich ein Großteil ihrer Wähler hassen die Grünen. Aber die Grünen, Linken und Feministinnen hassen die AfD noch viel mehr! Sie bildeten schon das Hasszentrum der Gesellschaft zu einer Zeit, als es die AfD noch gar nicht gab. Wenn Frauen, Homosexuelle und Ausländer human höherwertig und von vornherein bessere Menschen sind, ist es mit einem gedeihlichen Zusammenleben vorbei. Die Guten hassen die Bösen und fühlen sich dabei im ›Überrecht‹.
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