Ernst Eichengrün - Aufnahme: ©EE
Ernst Eichengrün
Notizen zur deutschen Politik

 

Ernst Eichengrün, geb. 1934, war 1967-69 Bundessekretär der Jusos, von 1972 bis 1991 Leiter der Abteilung Politische Bildung im Gesamtdeutschen Institut, von 1982 bis 1991 dessen Vizepräsident.

Freitag Abend in den »Tagesthemen«:

BM Maas nimmt zu Seehofers Haltung zur Migration Stellung und sagt beruhigend, Migration sei so alt wie unser Planet. (ab Minute 8)

Eine interessante These, auch wenn es Menschen natürlich noch nicht so lange gibt wie unsere Erde. Selbst die Dinos gab es ja nicht gleich zu Anfang. Aber vielleicht meint Maas ja die frühen Einzeller.

Denkt er etwa an den homo sapiens? Oder an dessen Vorgänger, den Neandertaler? Beide waren ja emsige Wanderer. Doch was passierte, als der homo sapiens dem Neandertaler folgte? Sie kamen erst mal einigermaßen miteinander aus, doch dann war der Neandertaler weg vom Fenster. Braucht uns nicht unbedingt zu passieren, denn damals waren die Neuen den Alten ja intellektuell überlegen.

Oder denkt Maas etwa an die Völkerwanderung? Nun braucht Maas als Jurist kein Fachmann für Alte Geschichte zu sein. ( Er ist ja noch jung, hatte also vielleicht in der Schule schon den heute üblichen lückenhaften Geschichtsunterricht). Völkerschaften wanderten damals tatsächlich emsig hin und her. Es ging um bessere Böden und um Macht. Religion war damals noch kein Motiv. Auch der Klimawandel mag schon eine Rolle gespielt haben - auf Wärme folgte Kälte. (O weh, an diese Reihenfolge darf man heute ja gar nicht mehr erinnern).

Die Wanderer waren übrigens meist wenig friedlich; sie verdrängten andere Stämme oder schwangen sich zu deren Herren auf. Und viel ging dabei kaputt.

Weiß Herr Maas das nicht?

Ja, was will er uns damit nur sagen:

Heute alles halb so schlimm wie damals? Oder etwa: Leute, gewöhnt Euch daran? Stellt Euch rechtzeitig darauf ein, dann wird Euch auch nicht viel passieren?

Also, beruhigend klingt das nicht.

 

https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-6253.html